Rindendekor & Gartenfaser

Kann Rinde den Pflanzen schaden?

Vor einer Generation  gab es kaum jemanden der Rinde als Schutz vor Verunkrautung verwendet hat. Heute ist es soweit, dass es praktisch keinen Gartenbesitzer mehr gibt, der die „Segnungen“ der Rinde als Unkrautschutz nicht in Anspruch nimmt.

Dass die Rinde eine enorme Hilfestellung  bei der Zurückdrängung lästigen Unkrautes unter Pflanzen bietet, steht außer Diskussion. Die Frage ist nur das WO und WIEVIEL.
Wo (zu) viel und billige  Rinde ausgebracht wurde gibt es immer wieder Schäden an den Pflanzen. Billige Rinden  sind meist reine Fichtenrinden mit feiner Struktur  die zu wenig Luft in den Boden, zu den Wurzeln, lassen. Dadurch leidet die Pflanze ganz gewaltig. Besonders auf schweren Böden, bei übermäßigem Gießen und in regenreichen Jahren.

Beim Verrottungsprozess der Rinde werden Huminsäuren frei. Diese Säuren hemmen das Wurzelwachstum. Nicht nur die Unkrautpflanzen sind betroffen sondern sie hemmen auch das Wurzelwachstum der Kulturpflanzen. Besonders bei schweren Böden leiden oft Pflanzen sehr. Kürzlich  begutachtete ich eine heuer gesetzte durch Rinde geschädigte Eibenhecke die stark vergilbt war und sterbenskrank aussah. Die Pflanzen waren unter 15 cm Rinde begraben.

Was kann man nun zur Verhinderung solcher Schäden tun?

Nur qualitativ hochwertige Rinde verwenden. Hochwertige Rinde hat auch Kiefer oder Lärchenrinde neben der Fichtenrinde dabei. Die Rinde muss auch fein und grobkörnig vermischt sein und soll nicht zu nass sein.

Bei Stauden, Rosen, Buchsbaum und Pflanzen mit feinen Wurzeln ( ohne Topfballen) keine Rinde verwenden! Hier verwendet man  hochwertige Gartenfaser. Auch auf extremen Steilhängen ist Gartenfaser  vorzuziehen, sie rutscht kaum ab.

Wenn Rindendekor aufgebracht wird, muss mehr Dünger gegeben werden. Nach dem  Ausbringen der Rinde im ersten Jahr 3- 5 dag je m²Vollkorn  streuen oder in der Bodenvorbereitung genügend Kompost und vorgedüngte Pflanzerde einarbeiten. Beim Einpflanzen direkt um die Pflanze Langzeitdünger geben, wirkt auch gut.

Mit Rinde nur 5 – 8 cm hoch abdecken. Rinde niemals vor dem Pflanzen auftragen, denn da ist die wachstumshemmende Säure schon beim Pflanzen im Boden und gelangt so direkt zu den Wurzeln – Wurzelballen der Pflanzen. Diese können nur schwer neue Wurzeln bilden, wachsen sehr schlecht und sehen mies – gelb aus.

Durch zuviel und zu oft Rindengabe  gibt es auch noch einen Kalkmangel.  Um dies zu klären wäre eine  Bodenuntersuchung  wertvoll. Ist keine vorhanden werden alle 2-3 Jahre 3 dag Düngemischkalk je m2  gegeben. Bei einer 0.5 m breiten Hecke gelten diese Angaben auf  zwei Laufmeter. Siehe Kalkmangel

Gartenfaser ist eine Holzfaser mit etwas Rindenanteil in einem Spezialverfahren hergestellt. Sie ist nur schwach sauer, hat aber auch keine direkte chemische Wirkung auf Unkraut und Kulturpflanzen. Durch die lückenlose Abdeckung ca.. 3 – 5 cm hoch verfilzt sich die Faser wie zu einem dichten Gewebe und hemmt dadurch den Unkrautwuchs und rutscht auf steilen Böschungen kaum ab.

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